Hemmoor. Mit dem ersten Wintersturm „Sabine“ im Gepäck hielt Pastor Jan Lohrengel Einzug in die Warstader Christuskirche. Damit endet die neunmonatige Zeit der Vakanz für die Gemeinde. In sein Amt eingeführt wurde Jan Lohrengel vom Regionalbischof Hans Christian Brandy aus Stade, dem Gospelchor „The Christians“ und gut 250 Gottesdienstbesuchern am Sonntagnachmittag.
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, unter diesem Satz aus Psalm 31 stand der Ordinationsgottesdienst. Der 35-Jährige absolvierte zuvor sein Vikariat in Buxtehude und tritt nun seine erste Pfarrstelle in der Christuskirche an. Zuvor studierte Jan Lohrengel Theologie in Kiel und Berlin und reiste häufig zu den Ursprungsstätten des Christentums. Bei einer dieser Fahrten hat es ihn auch nach Istanbul verschlagen, wo er sich in seiner Doktorarbeit mit der dortigen deutschen Gemeinde während der Zeit des NS-Regimes auseinandersetzte. Somit war der Weg in die Erforschung der Kirchengeschichte eigentlich vorgezeichnet. Aber Jan Lohrengel empfand es doch als herausfordernder, sich mit der Geschichte und den Geschichten der Menschen in der heutigen Kirche auseinanderzusetzen. So traut er sich hinaus in den weiten Raum, getragen von seinem Glauben und der Sicherheit, dass Gott ihn dabei begleiten werde, wie Hans Christian Brandy es formulierte.
Traum einer bunten Gemeinde
„Ich träume von einer bunten Gemeinde für Jung und Alt, von lebendigen Gottesdiensten und frohen Festen, von kirchlichen Orten, an denen man sich wohlfühlt, die Besinnung und Konzentration ermöglichen“, sagt Jan Lohrengel über sich selbst. Dazu bereiteten ihm die Warstader einen herzlichen Empfang. Dirk Brauer als Bürgermeister der Samtgemeinde Hemmoor begrüßte den „Neuen“ und unterstrich die Wichtigkeit seines Amtes. „Kirche wird gebraucht. Wenn der ‘Herr Pastor’ kommt, ist das in dieser Region noch etwas ganz Besonderes. Gerade in Zeiten, wo es den Menschen wieder schlechter geht, suchen sie in der Kirche Halt und einen Anlaufpunkt“, sagte er. (ts)